Auszeichnung Kategorie Pflegende Angehörige und Betreuung daheim


Mit der Kraft der Liebe

VN/Marlies Mohr • 12. Mai 2025


„Ich tu‘ alles für die Gertraud!“, sagt Hans Peter Burgstaller (77) versonnen, während sich sein Blick kurz im Blau des Frühlingshimmels verliert. Seit 

54 Jahren ist das Paar verheiratet, noch länger zusammen. Gertraud (75) und Hans Peter haben sich auf der Arbeit kennengelernt und waren seitdem kaum einmal getrennt.  


Wir haben praktisch alles gemeinsam gemacht“, erzählt er von Wanderungen, Skitouren, Radausfahrten und Urlauben. Inzwischen lebt nur noch die Erinnerung daran. Bei Gertraud verschwindet auch diese immer mehr im Nebel des Vergessens. Sie ist an Demenz erkrankt und benötigt bei Pflege-

stufe 5 rund um die Uhr intensive Betreuung. Hans Peter stellt sich Tag für Tag dieser Aufgabe, denn für ihn steht fest: „Die Unterbringung in einem Heim ist der allerletzte Schritt.“ So lange es geht, will er seine Frau zu Hause versorgen. „Noch habe ich die Kraft dazu“, fügt er leise an.


Hans Peter Burgstaller steht mit der Herausforderung alleine da. Die Ehe blieb kinderlos: „Wir hatten immer nur uns zwei.“ Gertraud Burgstaller enga­gierte sich unter anderem in der Frauenselbsthilfe nach Krebs, in der Freizeit war das Paar sportlich unterwegs. „Gertraud war überall dabei“, erinnert sich Hans Peter mit Wehmut. Bereits vor einigen Jahren stellten sich bei seiner Frau Episoden von Vergesslichkeit ein. Mit der Zeit häuften sie sich. Dazu kam eine für diese Erkrankung typische Unruhe, die nur Hans Peter mit seiner Anwesenheit zu lindern vermag. Das macht auch eine Entlastung, etwa durch ambulante Unterstützung oder in der Tages­betreuung oft schwierig. 


Kochen gelernt

Auszeiten, die sich Hans Peter Burgstaller als pflegender Angehöriger manchmal gönnt, müssen ebenfalls genau geplant werden. Dabei bräuchte er sie dringend. Alles, Haus und Garten, hängen an ihm. Sogar Kochen hat er gelernt, um für seine Frau jederzeit da sein zu können. Doch die Belastung fordert ihren Tribut. „Es geht oft an meine Grenzen“, räumt Hans Peter Burgstaller freimütig ein. 



Die tiefe Verbundenheit der Eheleute zueinander lässt ihn die Herausforderung jedoch immer aufs Neue annehmen. „Wäre Gertraud in einem Heim, es würde beiden ein Teil fehlen“, sinniert er. Die Gedanken an das, was einmal war, was ihr Leben auszeichnete, wühlen den ansonsten starken Mann sichtlich auf. Hans Peter hält einen Augenblick inne, wischt ein paar Tränen weg. Dann sammelt er sich wieder und sagt, wie um sich selbst zu bestärken: „Wir müssen das Beste daraus machen.“ Die unerschütterliche Liebe zu seiner Frau ist ein Anker, an dem er sich festhält. „Hans Peter ist für uns ein großes Vorbild“, sind sich auch die Nachbarn einig, die ihn für den Pflegeaward nominierten.


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