Auszeichnung Kategorie Mobiler Hilfsdienst und Hauskrankenpflege
Begleiterin auf schwierigen Wegen
VN/Marlies Mohr • 12. Mai 2025
Eigentlich wollte sie Kindergartenpädagogin werden. „Doch dafür fehlte mir das musikalische Talent“, erzählt Sabine Österreicher (55) lachend. Also ging sie in die Kinderkrankenpflege.
Seit 35 Jahren ist sie dort fest verankert, inzwischen in der mobilen Variante. Mit ihrem Team unterstützt und begleitet Sabine Österreicher kranke Kinder und deren Familien auf oft schwierigen Wegen.
Bis vor 21 Jahren gab es in Vorarlberg kein mobiles Angebot für schwerkranke Kinder und Jugendliche. Sabine Österreicher arbeitete damals im Krankenhaus Dornbirn und war bemüht, den Kindern und ihren Familien einen guten Start zu Hause zu ermöglichen. „Leider kam es oft zu Wiedereinweisungen oder die jungen Patienten mussten länger im Spital bleiben, weil die erforderliche Pflege zu Hause nicht zur Verfügung stand“, schildert Österreicher die Beweggründe, die sie antrieben, eine Mobile Kinderkrankenpflege zu realisieren. Im damaligen Leiter der Pädiatrie, Bernd Ausserer, fand sie einen wichtigen Förderer ihrer Idee. Inzwischen ist die connexia Mobile Kinderkrankenpflege anerkannter Bestandteil des Gesundheitssystems.
Wissen und Menschlichkeit
Die Betreuung eines Kindes beginnt meist mit der Diagnose und kann bis an sein Lebensende führen. Familien in solch‘ belastenden Lebenssituationen zu begleiten, erfordert fachliches Wissen, aber auch Menschlichkeit und Geduld. Es gelte, Eltern auf Augenhöhe und mit Respekt zu begegnen. Ebenso wichtig ist der Leiterin der Mobilen Kinderkrankenpflege, eine Vertrauensbasis zu schaffen, genau hinzuschauen, was die Familie braucht und sie in ihrer pflegerischen Kompetenz zu festigen. Als besondere Stärke des Angebots bezeichnet Sabine Österreicher die Vernetzung mit anderen Systempartnern, wie den pädiatrischen Abteilungen in den Krankenhäusern sowie den niedergelassenen Ärzten. „Bei Kindern, die zu Hause und im Spital betreut werden, ist die Zusammenarbeit aller an der Pflege beteiligten Fachpersonen von großer Bedeutung“, betont Österreicher.
2024 wurden 99 Kinder und Jugendliche im Alter von 0 bis 18 Jahren vom Team der Mobilen Kinderkrankenpflege begleitet. Die Familien sind dankbar dafür, und Sabine Österreicher wünscht sich, dass es weitergeht, dass es gelingt, mehr junge Menschen in die ambulante Pflege zu bringen. „Pflegen ist ein schöner Beruf“, sagt sie mit der Erfahrung vieler Jahre. Ihre Motivation lässt nicht nach. Im Gegenteil. Die Kinder und wie sie ihre Krankheit bewältigen sind Sabine Österreicher stets aufs Neue Ansporn, selbst auch das Beste zu geben. Seit September 2023 verstärkt ein Mobiles Kinderpalliativteam das Bemühen um eine gute Versorgung junger Patienten auch zu Hause.